Die Krähensängerin

Verlag: Selfpublished
Autor: Anja Urban
ISBN: B08C36P94G
Seiten: 517
Preis: 0,99€
Format: E-book (Mobi)

 

Emily ist gerade erst mit ihren Eltern von Hamburg nach Berlin gezogen und endlich angekommen. Sie hat Lucy als beste Freundin und ist nun sogar mit Adam zusammen. Doch schnell stellt sich heraus das nicht alles so großartig ist wie es scheint. Während ihr Leben zerbricht, findet sie neue Freunde in der seltsamen und mysteriösen Gruppe an Schülern in ihrem Jahrgang. Die "Harmoniacs" wie sie von allen nur genannt werden, sind immer freundlich und nie scheint es Streit in ihrer Gruppe zu geben. Doch was verbergen sie und was hat das alles mit einer Azuritstatue von einem König zu tun? Während Emily versucht herauszufinden was sie mit allem zu tun hat, wird sie vor allem von ihren guten Freunden den Krähen unterstützt. Die scheinen auf einmal mit ihr zu kommunizieren und ein mehr zu wissen.

Wenn niemand gut zu dir ist, dann sei du gut zu jemanden. Dann bist du wenigstens Teil einer freundlichen Begegnung, wenn auch nicht auf der gewünschten Seite. - Rosie (Seite 103)

Die Idee hinter diesem Buch ist wirklich außergewöhnlich und sehr interessant wie ich finde. Die Krähen und wie sie Emily immer wieder helfen und unterstützen und sie auf Hinweise stoßen ist schon verblüfend und sehr interresant zu lesen. Die Magie der vier Figuren hat mir auch sehr gut gefallen. Wie jede Figur etwas anderes bewirkt und aus einem anderen Stein gemacht ist. Azurit für Beeinflussung, Rosenquarz für Wissen, Obsidian für Träume und Mondstein für die Sinne. Das hat mir sehr gut gefallen.

Auch die Rückblicke passten sehr gut ins Buch und erzählte einem die Geschichte der Vergangenheit und wie es zu den Zeitpunkt an dem die Geschichte started kam. Sie waren sehr informativ und in einer guten länge. Gerade Katharina und Sofie haben mir sehr gut gefallen, aber auch die kurzen Einblicke in die kleine Rosie.

Mit Emily kam ich von alle Charakteren am Besten klar. Ich konnte mich einigermaßen gut in sie hineinversetzen. Sie ist ein recht realistischer Charakter, der Fehler macht aber auch einsehen kann, wenn sie etwas falsch macht.

Nicht gefallen hat mir hingegen der Schreibstil, beziehungsweise das Tempo, des Buches. Mir persöhnlich ging alles viel zu schnell. Es sprang meist von Handlung zu Handlung, ohne großartig Einblicke in die Charaktere zu geben. Ihre Motive, Gedanken, Beweggründe. Es ist eine sehr handlungsorientierte Schreibweise wie die Autorin so schön sagte. Doch dadurch hat für mich einfach die nötige Tiefe gefehlt. Mit Emily kam ich sehr gut zu recht, da wir von ihr am meisten erfahren, aber bei vielen anderen Charakteren konnte ich teilweise Handlungen nicht nachvollziehen oder mich nicht in sie hineinversetzen. Hier blieben die Charaktere oft oberflächlich. Was einigen ja gefallen kann, aber für mich war es leider nichts.

Gerade aber bei einigen Themen, die im Buch angesprochen wurden, wie Depressionen, versuchter Selbstmord und weiteren, empfand ich das als fatal hier nicht weiter darauf einzugehen. Die Themen wurden nur angeschnitten oder oberflächlich behandelt. Auch Emily scheint sich immer nur kurz damit zu befassen. Gerade bei solchen Themen ist es wichtig diese mit nötiger Tiefe zu behandeln, vor allem da sie so wichtig sind.

Dieses nicht in die Tiefe gehen spiegelt sich auch in der Kapitellänge wieder. Es sind nun doch recht viele Kapitel (55) und ich finde hier hätte man entweder einige zusammenfassen können oder noch mehr aus den einzelnen Kapitel herausholen können.
Schreibstil: 5/10
Charactere: 7/10
Idee: 9/10
Gefühl: 6/10

Im großen und Ganzen hat mir das Buch recht gut gefallen. Die Idee war etwas neues und sehr interresant, gerade die Krähen und Figuren. Das Tempo des Buches und die für mich fehlende Tiefe haben mir leider nicht gefallen und deshalb kann ich nur 3,5 Traumfänger geben.